Einspar-Moeglichkeiten beim Hausbau
4.Maerz 2013
Mein Bekannter, der
schon laengere Zeit hier in Davao lebt und selbst ein Haus gebaut hat,
sieht die philippinische Art, Haeuser zu bauen, in einem sehr skeptischen Licht.
Er behauptet, dass hier viel gemacht wird, wie es schon der Vater vor 50 Jahren
gemacht hat. Und dass man da sparen koennte, und zwar eine Menge. Er fuehrt
folgende Beispiele an:
- Teure Fassaden-
und Dachkonstruktionen. Filipinos lieben verspielte Sachen:
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Das Haus muss zweifarbig
und nach Moeglichkeit in “Bonbon-Farben” angestrichen sein z.B.in
gelb und rosa.
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An der Fassade muss noch
ein kuenstlerisches Element hin: Eine Stuck-Verzierung rund um ein Fenster oder ein Teil der Hauswand wird mit Bruchsteinen verziert oder einige
waagrechte Ziermaeuerchen – alles Dinge, die sich spaeter als Schmutzfaenger
heraus stellen !!!
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Dann sollte ein Fenster moeglichst
ueber 2 Etagen reichen – wer das putzen soll und wie, ist unklar.
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Was am meisten gefaellt,
sind verspielte Dachkonstruktionen: Da werden zwei oder gar drei Giebeldaecher in einander verschachtelt. Und
dann kommen kleine Gauben dazu und Eckchen.
Und da die Daecher nach allen vier Seiten ausgerichtet sind, muss viel Material
und Arbeitszeit investiert werden. So
ein Dach, da es ein Blechdach ist, hat eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren,
dann faengt es an zu rosten und aus den
vielen Ecken tropft dann das Regen-Wasser. Die Reparatur dieser “Problemchen”
wird nicht billig.
2. Das
Bauen mit Hollow blocks.
Diese Hohlblocksteine sind eigentlich
ideal fuer ein tropisches Land wie die Philippinen. Dadurch, dass sie oben und
unten offen sind, dient der mittlere Hohlraum als Isolierung, so dass die
Waerme nicht so schnell nach innen kommt.
Aber was machen die philippinischen Bauhandwerker ? Sie fuellen die Hohlraeume mit Eisenstangen und mit einem Zement-Sand-Gemisch vollstaendig aus.
Was unnoetig ist.
3. Diese Bauweise braucht nicht zu sein, da das
Haus in der ueblichen “Skelettbauweise” errichtet wird und das “Skelett”
(= Betonpfosten ) das Haus traegt. Die
Mauern tragen nix. Das Haus steht solide und fest – auch ohne die Mauern aus voll-zementierten
Hohlblocksteinen ! Da der Zement in der
letzten Zeit recht teuer geworden ist, koennte man eine Menge Pesos sparen.
4. Ausgenommen sind die Waende z.B. im Bad, wo man
Waschbecken an die Wand haengen will. Diese Waende muessen innen mit Eisen und Zement stabil gemacht werden, denn diese
Hohlblocksteine halten nicht viel aus.Vor allem die handgemachten. Die
maschinengemachten Steine sind zwar teurer, aber halten mehr.
5. Das
Zement-Sand-Gemisch. Normalerweise nimmt
man da auf 1 Teil Zement 3 Teile Sand. Also 1:3. Und was machen die Maurer hier
? Sie mischen Zement und Sand viel zu
fett ! Sie mischen nach ihren
eigenen Vorstellungen im Verhaeltnis 1:2 oder gar 1:1. Ganz klar,
dass die Menge vom benoetigten Zement in die Hoehe geht wie eine Rakete und die
Kosten natuerlich auch.
6. Verwendung
von Fliesenkleber. Auch den Fliesenlegern
muss man auf die Finger gucken, denn denen
ist die Verwendung von Fliesenkleber
was Neues und meistens völlig
fremd. Und so verwenden sie ihn wie
Zement. Anstatt die Fliesen auf eine hauchdünne Schicht Kleber zu kleben,
tragen sie den Fliesenkleber mehrere
Zentimeter dick auf. Und auch Fliesenkleber
ist nicht billig !
Aber
das alles stoert normalerweise keinen philippinischen Bauherren. Es wird nach
Schoenheit gebaut,um den Nachbarn zu
imponieren. Das meint jedenfalls mein Bekannter. Und vielleicht liegt er mit
seiner Meinung garnicht mal so falsch.
Mit
freundlichen Gruessen
Ludwig aus Davao
.