Dienstag, 5. März 2013

Wer in Philippinen ein Haus baut, sollte das wissen


Einspar-Moeglichkeiten  beim Hausbau
4.Maerz  2013

Mein Bekannter, der schon laengere Zeit hier in Davao lebt und selbst ein Haus gebaut hat, sieht die philippinische Art, Haeuser zu bauen, in einem sehr skeptischen Licht. Er behauptet, dass hier viel gemacht wird, wie es schon der Vater vor 50 Jahren gemacht hat. Und dass man da sparen koennte, und zwar eine Menge. Er fuehrt folgende Beispiele an:

  1. Teure  Fassaden- und Dachkonstruktionen. Filipinos lieben verspielte Sachen:
-       Das Haus muss zweifarbig und nach Moeglichkeit in “Bonbon-Farben” angestrichen  sein  z.B.in gelb und rosa.
-       An der Fassade muss noch ein kuenstlerisches Element hin: Eine Stuck-Verzierung rund um ein Fenster  oder ein Teil der Hauswand  wird mit Bruchsteinen verziert oder einige waagrechte Ziermaeuerchen – alles Dinge, die sich spaeter als Schmutzfaenger heraus stellen  !!! 
-       Dann sollte ein Fenster moeglichst ueber 2 Etagen reichen – wer das putzen soll und  wie,   ist unklar.
-       Was am meisten gefaellt, sind verspielte Dachkonstruktionen: Da werden zwei oder gar drei  Giebeldaecher in einander verschachtelt. Und dann kommen  kleine Gauben dazu und Eckchen. Und da die Daecher nach allen vier Seiten ausgerichtet sind, muss viel Material und Arbeitszeit investiert werden.  So ein Dach, da es ein Blechdach ist, hat eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren, dann  faengt es an zu rosten und aus den vielen Ecken  tropft  dann das Regen-Wasser. Die Reparatur dieser “Problemchen” wird nicht billig.

2.      Das Bauen mit Hollow blocks. Diese Hohlblocksteine  sind eigentlich ideal fuer ein tropisches Land wie die Philippinen. Dadurch, dass sie oben und unten offen sind, dient der mittlere Hohlraum als Isolierung, so dass die Waerme nicht so schnell  nach  innen kommt.  Aber was machen die philippinischen Bauhandwerker ?  Sie fuellen die Hohlraeume mit  Eisenstangen und mit  einem Zement-Sand-Gemisch vollstaendig aus. Was unnoetig ist.

3.      Diese Bauweise braucht nicht zu sein, da das Haus in der ueblichen “Skelettbauweise” errichtet wird und das “Skelett” (=  Betonpfosten ) das Haus traegt. Die Mauern tragen nix. Das Haus steht solide und fest – auch ohne die Mauern aus voll-zementierten Hohlblocksteinen !  Da der Zement in der letzten Zeit recht teuer geworden ist, koennte man eine Menge Pesos sparen.

4.      Ausgenommen sind die Waende z.B. im Bad, wo man Waschbecken an die Wand haengen will. Diese Waende  muessen innen mit Eisen und Zement  stabil gemacht werden, denn diese Hohlblocksteine halten nicht viel aus.Vor allem die handgemachten. Die maschinengemachten Steine sind zwar teurer, aber halten mehr.

5.      Das Zement-Sand-Gemisch. Normalerweise nimmt man da auf 1 Teil Zement 3 Teile Sand. Also 1:3. Und was machen die Maurer hier ?  Sie mischen Zement und Sand viel zu fett ! Sie mischen  nach  ihren  eigenen  Vorstellungen  im Verhaeltnis 1:2 oder gar 1:1. Ganz klar, dass die Menge vom benoetigten Zement in die Hoehe geht wie eine Rakete und die Kosten natuerlich auch.

6.      Verwendung von Fliesenkleber. Auch den Fliesenlegern muss man auf die Finger gucken, denn  denen  ist die Verwendung von  Fliesenkleber  was Neues und meistens  völlig  fremd. Und so verwenden sie ihn wie Zement. Anstatt die Fliesen auf eine hauchdünne Schicht Kleber zu kleben, tragen sie den Fliesenkleber  mehrere Zentimeter dick auf. Und  auch Fliesenkleber ist nicht billig  !                                            

Aber das alles stoert normalerweise keinen philippinischen Bauherren. Es wird nach Schoenheit gebaut,um den  Nachbarn zu imponieren. Das meint jedenfalls mein Bekannter. Und vielleicht liegt er mit seiner Meinung garnicht mal so falsch.

Mit  freundlichen  Gruessen
Ludwig aus Davao

.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen